Terrassentür sichern: Das Einfallstor Nr. 1 schließen

Große Glasflächen, direkter Zugang zum Garten und oft im schlecht einsehbaren Bereich des Hauses – Terrassen- und Balkontüren sind für Einbrecher das mit Abstand beliebteste Ziel. Die Standard-Sicherungen sind oft unzureichend. Doch mit den richtigen mechanischen Sicherungen können Sie diese Schwachstelle effektiv schützen.

Die Hauptgefahr: Aufhebeln

Die überwältigende Mehrheit der Einbrüche an Terrassentüren geschieht durch simples Aufhebeln des Türflügels. Mit einem langen Schraubendreher oder einem Brecheisen setzen Täter am Rahmen an und überwinden die Standardverriegelung oft in weniger als 30 Sekunden.

Sicherung für normale Dreh-Kipp-Terrassentüren

Für herkömmliche Terrassentüren gelten dieselben Prinzipien wie für Fenster, nur in verstärkter Form:

• Abschließbarer Griff: Dies ist die absolute Basissicherung und sollte immer vorhanden sein.
• Stabile Zusatzschlösser: Montieren Sie mindestens zwei, besser vier, massive Aufschraubsicherungen. Zwei auf der Griffseite (oben und unten) und zwei auf der Scharnierseite. Diese bieten einen enormen Widerstand gegen das Aufhebeln.
• Bändersicherungen: Diese verhindern das Aushebeln der Tür auf der Scharnierseite und sind eine wichtige Ergänzung.

Spezialfall: Hebe-Schiebe-Türen sichern

Hebe-Schiebe-Türen sind eine besondere Herausforderung, da sie eine andere Mechanik aufweisen. Hier gibt es spezielle Sicherungen:

• Getriebesperren: Diese blockieren das Getriebe des Schiebemechanismus von innen. Selbst wenn der Zylinder aufgebohrt wird, lässt sich die Tür nicht mehr bewegen.
• Zusatzriegel: Spezielle Riegel, die oben oder unten am Rahmen montiert werden und den Schiebeflügel mechanisch blockieren.
• Bohrschutz: Der Schließzylinder der Hebe-Schiebe-Tür sollte unbedingt über einen hochwertigen Aufbohrschutz verfügen, da dies eine häufige Angriffsmethode ist.

Glasflächen schützen: Ein Mythos?

Die Angst vor dem Einschlagen der großen Glasfläche ist verständlich, in der Praxis aber selten. Es ist laut und das Verletzungsrisiko für den Täter ist hoch. Dennoch kann man vorsorgen:

• Einbruchhemmende Folie: Eine nachträglich aufgebrachte, transparente Sicherheitsfolie bindet die Glassplitter bei einem Bruch. Sie verhindert nicht das Zerbrechen des Glases, macht aber das Hindurchgreifen extrem mühsam und zeitaufwendig.
• Verbundsicherheitsglas (VSG): Bei einem Neubau oder Austausch die beste Wahl. Hier sind mehrere Glasscheiben durch eine reißfeste Folie miteinander verbunden.

Der Fokus sollte jedoch immer zuerst auf der mechanischen Sicherung gegen das Aufhebeln liegen.